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29.03.2024

Ein Museum wird inklusiv - was heißt das?

Inklusives Museum und Literatur in Einfacher Sprache

Viel mehr als nur bauliche Barrierefreiheit !

So könnte man ganz kurz das innovative Projekt beschreiben, das jetzt beim Historischen Museum Frankfurt und beim Literaturhaus Frankfurt startet. Das Ziel ist die selbstbestimmte und selbständige Teilhabe von Menschen mit Behinderung an Kultur und Stadtgeschichte.

Die Stadt Frankfurt (175.000 €) und das Ministerium für Soziales und Integration (37.500 € für 2016, weitere Förderung in 2017 und 2018 ist geplant) fördern das Projekt in erheblichem Umfang. Das Projekt hat eine Laufzeit von 2 Jahren. Alle Maßnahmen sind nachhaltig und zielen auf eine dauerhafte Nutzbarkeit.

Im Rahmen einer Pressekonferenz stellten gestern Herr Minister Grüttner, Frau Stadträtin Prof. Dr. Birkenfeld (Sozialdezernat), Herr Stadtrat Prof. Dr. Semmelroth (Kulturdezernat), Frau Gemeinhardt-Dauß (Historisches Museum) und Herrn Hückstädt (Literaturhaus) das Projekt der Öffentlichkeit vor.

Minister Grüttner und Stadträtin Birkenfeld unterzeichneten öffentlich eine Zielvereinbarung; anschließend überreichte der Minister seinen Zuwendungsbescheid für die "Modellregion Frankfurt".
 

Das Historische Museum wird ein 'Inklusives Museum' werden:

 Zu den geplanten Maßnahmen zählen:

  • durchgängige bauliche Barrierefreiheit in einem Neubau,
  • eine taktile Leitspur für blinde Menschen im Museum,
  • taktile Stockwerkspläne,
  • Website mit Gebärdensprache,
  • ein Multimediaguide,
  • Apps für blinde Menschen, für gehörlose Menschen und in Leichter Sprache,
  • Hands-On-Stationen, die mindestens 2 Sinne gleichzeitig ansprechen,
  • mit Rollstühlen unterfahrbare Vitrinen,
  • Lautsprecher auf Ohrhöhe sowohl für stehende als auch für sitzende Menschen,
  • mehr Sitzgelegenheiten,
  • Tastmodelle.


Die aktive Mitwirkung von Menschen mit Behinderung bei der Umsetzung ist in Workshops und einer Konferenz vorgesehen.
 

"Literatur in Einfacher Sprache. Frankfurt, deine Geschichte"

 So lautet der Titel des Literatur-Projekts. Mehrere Autoren werden eingeladen, ausgehend von Ereignissen oder Objekten der Frankfurter Stadtgeschichte literarische Texte in Einfacher Sprache, in einer Sprache der Klarheit zu verfassen und somit nach einer möglichst wenige Bürger ausschließenden Literatur zu forschen. Die Texte sollen in Lesungen im Literaturhaus und im Historischen Museum der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Beide Vorhaben finden auf Grundlage einer intensiven Zusammenarbeit statt. Historisches Museum, Literaturhaus und die Stabsstelle Inklusion des Sozialdezernats arbeiten Hand in Hand.

Stadträtin Birkenfeld: „Das ‚Inklusive Museum‘ und die ‚Literatur in Einfacher Sprache‘ sind bedeutende Fortschritte auf dem Weg, Kultur für Menschen mit Behinderung zugänglicher zu machen. Unser Ziel ist, alle Menschen auf selbstbestimmte Weise an Kultur und Stadtgeschichte teilhaben zu lassen. Das verwirklichen wir in Frankfurt mit diesem Projekt auf eine sehr innovative und vorbildliche Weise. Ich freue mich sehr darüber!“

Minister Grüttner: „Indem Sie heute hier für Frankfurt die Zielvereinbarung mit dem Land Hessen unterzeichnen, machen Sie sich stark für eine barrierefreie Stadt am Main, und vor allen Dingen für einen barrierefreien Zugang zu Kultur und Museen. Das ist ein herausragender und guter Ansatz, den wir mit anteilig 37.500 Euro im Jahr überzeugt fördern.“